Nazad
Bewaffneter Widerstand Wälder und Berge

Waffenproduktion in Grmeč

Der Beginn des Kampfes der jugoslawischen Partisanen gegen die faschistischen Besatzer und ihre Kollaborateure erforderte die Einrichtung von Werkstätten für die Waffenproduktion und die Reparatur von Waffen, die nach der Niederlage der königlichen jugoslawischen Armee gegen Nazi-Deutschland eingesammelt worden waren. Aus diesem Grund begann das Bezirkskomitee der Kommunistischen Partei Jugoslawiens für Podgrmeč in Nordwestbosnien, in Zusammenarbeit mit den Volksbefreiungskomitees und den Militärbehörden im November 1941 damit, die örtlichen Handwerker aufzulisten. Alle Werkstätten, die zuvor der Reparatur von landwirtschaftlichen Geräten gedient hatten, wurden in Werkstätten für die Herstellung und Reparatur von Waffen umgewandelt. Dies war zum Beispiel bei der Werkstatt von Mirko Inđić der Fall, einem Einwohner von Lušci Palanka am Fuße des Berges Grmeč. Im Auftrag der Kommunistischen Partei Jugoslawiens stellte Mirko Inđić in seiner Werkstatt Handgranaten für die Partisanen her und reparierte Waffen.
Am Fuße des Berges Grmeč waren weitere Werkstätten in diesem Sinne tätig, z.B. ab August 1941 im Dorf Mala Rujiška in der Gemeinde Novi Grad ; dort stellten zwei Handwerker, Dmitar Čiča und Pero Čiča Lazin, Jagdgewehre her, die im Nahkampf besonders effektiv waren. Vor allem Pero Čiča zeichnete sich in der Waffenproduktion aus, da er bereits über Erfahrung in diesem Bereich aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg verfügte. Er erwarb sich besonderes Ansehen bei den Partisanen, nachdem er im Oktober 1941 eine Handgranate konstruiert hatte, die nach dem Wasserrohr, aus dem sie hergestellt wurde, „cjevara“ (Rohr) genannt wurde.
Im Jahr 1942 wurde im Dorf Hašani eine weitere Partisanenwerkstatt eingerichtet. Aufgrund der Erfahrungen des Vorjahres konnte die Arbeit in dieser Werkstatt erheblich verbessert werden. Sie entwickelte sich schnell, vor allem, weil verschiedene Fachleute aus der Bergarbeiter-Stadt Ljubija die Belegschaft verstärkten. In der Werkstatt wurde auch ein Sägewerk betrieben. Bald perfektionierten die Arbeiter die Herstellung verschiedener Waffen: Handgranaten, Minen und Gewehre. Außerdem stellten sie Gebrauchsgegenstände wie Töpfe, Löffel und andere Dinge für den Bedarf der Armee und der Bevölkerung her. Die Faschisten wussten von der Werkstatt in Hašani, die sich im Haus von Stojan Novaković befand. Während des Krieges bombardierten sie sie mehrmals, jedoch ohne nennenswerten Erfolg.
Eine der größten Rüstungswerkstätten befand sich in Ljubija, wo sogar Fliegerbomben gebaut wurden. Als die Faschisten diese Stadt im Oktober 1942 eroberten, wurde die Werkstatt nach Grmeč ans Ufer des Flusses Suvajčina verlegt. Đuro Pucar Stari, einer der Führer der Partisanenbewegung in Bosnien und Herzegowina, und der Kommandant Kosta Nađ entschieden über den Standort dieser Werkstatt. Sie war fast ununterbrochen in Betrieb, Tag und Nacht. Sie war direkt dem Oberkommando der Partisanen unterstellt, was ihre Bedeutung für die Partisanenbewegung unterstreicht.

Dino Dupanović

Quellen
  • Radomir Bulatović ,“Partizanske radionice na području Grmeča” [Partisan Workshops in the Grmeč Area], u: Podgrmeč u Narodnooslobodilačkoj borbi i revoluciji 1941-1945 [Podgrmeč in the People’s Liberation Struggle and Revolution 1941-1945], Institut za historiju u Sarajevu i Skupština opštine Bosanska Krupa, Sarajevo, 1985.

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